Tage der Ergonomie 2021 und Herbstkonferenz der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (GfA)

Die 9. Tage der Ergonomie „Von der Wissenschaft in die Praxis“ für die Regionen Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) fanden im Jahr 2021 nicht wie schon gewohnt im Monat März und im Competence Park Friedrichshafen statt. Anlässlich des 20.-jährigen Bestehens des Ergonomie-Kompetenz-Netzwerkes e.V (ECN) wurde die Veranstaltung am 23. + 24. September 2021 im Dornier-Museum in Friedrichshafen zusammen mit der Herbstkonferenz der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) durchgeführt.

Nachlese



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Zum 20-jährigen Jubiläum des Ergonomie-Kompetenz-Netzwerkes e.V. (E-C-N ®) fanden die 9. Tage der Ergonomie zusammen mit der Herbstkonferenz der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (GfA) am 23. und 24. September 2021 als erste Präsenzveranstaltung im Bereich der Ergonomie in diesem Jahr statt. Als Veranstaltungsort diente das historisch wertvolle Dornier Museum in Friedrichshafen, das als größtes Technikmuseum in der Bodenseeregion knapp 400 Exponate, unter anderem die Nachbauten der Flugzeuge Dornier Merkur und Dornier Wal, zur Schau stellt. In dieser spannenden Umgebung luden die Ausrichter zu insgesamt 14 Vorträgen aus Forschung, Industrie und Wissenschaft sowie zur Verleihung der Ergonomie-Preise ein.

Hans-Peter Rien, Direktor des Dornier Museums in Friedrichshafen, und Karsten Kluth (2. Vorsitzender des E-C-N ®) eröffneten die unter Einhaltung der 3G- und AHA-Regeln durchgeführte Konferenz mit einem Grußwort, das an die rund 60 Teilnehmer in der einem Flugzeughangar nachempfundenen Museumshalle gerichtet wurde. Die Fachvorträge wurden in der 2016 modernisierten „Baracke Seemoos“ gehalten, in der bereits Claude Dornier große Ideen schmiedete. Für die Beiträge und Diskussionen rund um das Thema der Herbstkonferenz, „Zeitbezug und Transformation – Ergonomie im Wandel des Fortschritts“, wurde demnach eine stimmige Umgebung geschaffen. Nach einer Begrüßung durch Oliver Sträter, den Präsidenten der GfA, übernahmen Frank Gillmeister (1. Vorsitzender des E-C-N ®) und Karsten Kluth die Moderation der Veranstaltung.

Mit ASSTEC (Siegfried Kummer), ERGONOMIE MARKT (Reinhard Knittler), der Erwin Hymer Group (Stefan von Terzi), GRAMMER (Susanne Frohriep), dem Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa, Sascha Stowasser), imk automotive (Lars Fritzsche), der MTM Association (Peter Kuhlang), scalefit (Frank Emrich), TEA Ergo (Stéphane Folley) und Xsens (Felix Wolbert) präsentierten sich insgesamt zehn Aussteller im fachlichen Umfeld der Konferenz.

Das vom E-C-N ® getragene Konzept „Von der Wissenschaft in die Praxis“ wurde in der gemeinsamen Konferenz der GfA und des E-C-N ® überaus erfolgreich umgesetzt. Das Dornier Museum bot dafür und insbesondere nach 1,5-jähriger pandemiebedingter Konferenzarmut den bestmöglichen Rahmen. Das Zusammentreffen von Fachleuten aus Forschung, Industrie und Verbänden brachte ein vielfältiges Spektrum an Themen rund um die Ergonomie mit und war Anlass für einen intensiven Expertenaustausch hinsichtlich der Transformation von theoretischen Inhalten in die Praxis.

Tagungsband/Bildstrecke

Das Tagungsband der Herbstkonferenz, in dem die Vortragsinhalte ausführlich beschrieben sind, können über den folgenden Link eingesehen werden:

Impressionen der Veranstaltung entnehmen Sie bitte der Konferenz-Webseite:

ECN-Ergonomiepreise

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Der E-C-N ® vergab im Rahmen der Abendveranstaltung, die im DO-X-Restaurant des Dornier Museums durchgeführt wurde, die begehrten Ergonomie-Preise. Der Preis zum Thema „Innovative Ergonomie“ wurde an die Firma Probst aus Erdmannhausen für die Kombination der Probst-Lösungen „MULTIMOBIL MM“ und „BE ERGOSPRINT“ verliehen. Die Firma Wiha Werkzeuge aus Schonach wurde mit dem Ergonomie-Preis „Handgeführte Produkte“ für den Elektroschraubendreher „Wiha speedE II“ ausgezeichnet.

ECN-Ergonomiepreis 2021


Vorträge


E-C-N – Rückblick und Ausblick

Prof i.R. Dr. rer. nat. habil. Heiner Bubb — Technische Universität München
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Der Aufbau und die Etablierung des Ergonomischen Competenz-Netzwerkes (E-C-N) wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen eines Verbundprojektes gefördert. Eingebunden in diesen Verbund war der Lehrstuhl für Ergonomie der TU München, das Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt, die Tecnomatix-AnySIM Simulationssysteme GmbH in Aschheim- Dornach und die TECMATH AG in Kaiserslautern. Ziel war die Erstellung einer Dienstleistungsplattform, welche es insbesondere klein- und mittelständischen Unternehmen erlaubt, über interaktive Abfragemasken passende Qualifizierungsveranstaltungen oder Beratungspartner genannt und vermittelt zu bekommen. Seitens der GfA hatte man die Hoffnung, die Pläne für eine GfA-Akademie in die Förderung des BMBF zu integrieren. Nach Beendigung der Förderung wurde am 12. September 2001 in Stuttgart das Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk e.V. gegründet. In dem Vortrag wird das Auf- und Ab dieses Netzwerks an einigen Beispielen dargestellt. Neuen Aufschwung nahm das ECN am 5. März 2010 unter der neuen Vorstandschaft von Herrn Dr.-Ing. Stephan Riedel, Dr.-Ing. Frank Gillmeister, Wolfgang Schneider und Dr.-Ing. Herbert Rausch. Die wesentliche neue Aktivität war neben der Präsenz des ECN auf verschiedenen Messen die erfolgreiche jährliche Durchführung eines ECN-Kongresses sowie die Auslobung eines ECN-Ergonomiepreises für die Kategorie „innovative Ergonomie“ und „handgeführtes Produkte“. Aktivitäten, durch die die Bekanntheit ergonomischen Wissens in breitere Kreise wirksam gefördert werden.


Die Zukunft – eine Perspektive für die Ergonomie

PD Dr. Marino Menozzi Jäckli — ETH Zürich
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Ergonomie, eine oft als junge Disziplin gepriesene Forschungs- und Gestaltungsrichtung ist womöglich älter als angenommen. Frühe Spuren der Ergonomie finden sich bereits in der Antike. Die Ziele der Ergonomie waren damals die gleichen wie heute: Anpassung der „Arbeit“ an die Fähigkeiten und Bedürfnisse des Menschen. Die Inhalte der Ergonomie sind seit jeher vom technologischen und gesellschaftlichen Wandel geprägt worden. Unzählige Beispiele belegen das Geschick der Ergonomie sich auf den Wandel einzustellen und sogar künftige Wandel vorausschauend miteinzubeziehen. Die Ergonomie hat sich den technologischen Fortschritt für die eigene Aufgabe zunutze gemacht. Zum Beispiel können Arbeitsaufgaben mit digitalen Menschmodellen oder in virtuellen Welten optimiert werden und Belastungen bereits bei der Konzeptualisierung von Arbeitsprozessen vorhergesagt werden.

Die Technik hat vom Menschen gelernt und es ist nicht abwegig sich vorzustellen, dass die Technik ihren eigenen Wandel und vermutlich auch jener der Gesellschaft bestimmen kann. Automation und künstliche Intelligenz könnten Aufgaben der Ergonomie übernehmen. Damit wird sich die Frage nach der Existenzberechtigung der Ergonomie stellen. Die Ergonomie wird sich gezwungen sehen, sich neu zu positionieren und ihre Tätigkeitsfelder weit in die Zukunft zu suchen. Eine neue Positionierung könnte für die Ergonomie bereits heute hilfreich sein um sich effizienter bei der Gestaltung der Arbeit einzubringen.


KI erobert die Arbeitswelt - Auswirkungen und erfolgreiches Change-Management

Prof. Dr.-Ing. habil. Sascha Stowasser — ifaa - Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e.V.
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Künstliche Intelligenz (KI) steht im Fokus: Daher erscheint es kaum überraschend, dass zahlreiche nationale und internationale Vertreter der Wirtschaft, Politik und Wissenschaft die KI bereits als prägende Universaltechnologie dieses Jahrhunderts einstufen. KI bietet nicht nur allerhand Chancen für innovative Geschäftsmodelle von Unternehmen und Institutionen. Die Arbeitswelt in den Unternehmen erfährt ebenfalls umwälzende Veränderungen. KI-Instrumente oder lernende (Arbeits-)Systeme entwickeln die Arbeitswelt 4.0 zur Arbeitswelt 5.0. Steht die Arbeitswelt 4.0 im Fokus der vernetzten Digitalisierung und der Flexibilisierung von Arbeitsort, -zeit, -organisation sowie Handlungsfreiheit, so wird die Arbeitswelt 5.0 mit intelligenter Assistenz, lernenden Robotern und benutzeroptimierter Informationsbereitstellung bereichert. KI kann im Arbeitsprozess sowohl Produktivität und Wirtschaftlichkeit fördern als auch zum Treiber einer neuen Unternehmenskultur werden. Mit der Einführung können aber auch unerwünschte Folgen und Gefahren verbunden sein. Der Beitrag verfolgt das Ziel, die Auswirkungen der KI auf die Arbeitswelt zu skizzieren und für die Anforderungen des Change-Managements bei Künstlicher Intelligenz zu sensibilisieren und Orientierung für die praktische Umsetzung der Einführung von KI-Systemen in den verschiedenen Phasen des Change-Prozesses zu geben.


Normen und Standards in der Ergonomiearbeit in der Verteidigungs- und Raumfahrtindustrie

Dr. Martin Böcker — Airbus Defence and Space
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Der Vortrag gibt einen Überblick über die Bandbreite der Ergonomie- und Human Factors Normen und Standards, die bei Airbus Defence and Space zum Einsatz kommen. Dabei werden davon auch einzelne vorgestellt, die weniger bekannt, aber für verschiedenste Industrien von Interesse sein dürften.


Smart Automation - der "Push" für Produktivität und Ergonomie

Tobias Schnell — MTU Friedrichshafen GmbH
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Stetig steigender Kostendruck durch sinkende Margen im produzierenden Gewerbe ist ein altbekanntes Phänomen. Zunehmend rücken aber auch im traditionellen Maschinenbau Themen wie Ergonomie, physische und psychische Belastungen und eine sich wandelnde Arbeitssicherheits-Kultur in den Fokus. Arbeitsplätze und -prozesse, die noch vor wenigen Jahren Industriestandard waren, genügen heute nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Arbeitssystem. Smart Automation bietet eine Möglichkeit, alle diese Punkte zu adressieren und gleichzeitig die Effizienz zu erhöhen. Aktuelle Planungen und realisierte Anwendungen aus der Praxis eines Motorenherstellers zeigen das große Potenzial, das in solchen Lösungen steckt, aber auch welchen neuen Herausforderungen sich Unternehmen damit stellen müssen.


Ergonomische Arbeitsplatzanalysen bei ZF — Zielsetzung und Vergleich angewandter Methoden

Dieter Lexen, Gerhard Kordon — ZF Friedrichshafen
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Eingebettet in Produktionssysteme und Verhaltensbasierte Programme haben mitarbeitergerechte Arbeitsplätze und ergonomische Risikoanalysen einen hohen Stellenwert. ZF hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 alle Arbeitsplätze weltweit einheitlich nach Ergonomiekriterien zu bewerten und diese so zu gestalten, dass keine Muskel-Skeletterkrankungen auftreten und dem demografischen Wandel Rechnung getragen wird. Der Weg hierzu, der Einsatz und Vergleich moderner Bewertungsverfahren an einem konkreten Arbeitsplatz mit erhöhter physischer Belastung in der Gehäusefertigung werden hier vorgestellt. Ziel dieser Methodenoptimierung ist der Einsatz einer nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen geprägten Methode zur Minimierung der physischen Belastungen bei Mitarbeitern.


Feldstudie zur Objektivierung der Belastung und Beanspruchung von männlichen Mechanikern während des Wechselns von Autorädern unter Einsatz eines aktiven Exoskeletts

Prof. Dr.-Ing. Karsten Kluth — Universität Siegen
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Der saisonale Wechsel von Rädern im Frühjahr und Herbst ist für die Mechaniker in Autowerkstätten eine zwar zeitlich begrenzte, dann aber hoch beanspruchende Tätigkeit. Es stellt sich die Frage, ob Exoskelette zu einer körperlichen Entlastung beitragen können. In einer Feldstudie wurden sowohl physiologische Parameter als auch die subjektiven Eindrücke beim Radwechsel mit und ohne Verwendung eines aktiven Exoskeletts erfasst. Die subjektiv verspürte Entlastung konnte durch die objektiven Messdaten weitgehend nicht bestätigt werden.


„Große Arbeitsobjekte“ – ergonomische Herausforderungen in Flugzeugbau und -Wartung

Univ. Prof. Dr.-Ing. Kurt Landau — École de technologie supérieure Montréal (Canada)
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Im Flugzeugbau dominieren Montageprozesse. Aus Sicht der Arbeitsbelastung führen die durchweg großen Bauteile zu besonderen Herausforderungen. Zu nennen sind hier u. a. die besonderen Arbeitserschwernisse beim Arbeiten auf oder an der Flugzeugschale, die sich daraus ergebenden (Zwangs-)haltungen bei der Arbeit, die Frage der Armreichweiten, die oft anspruchsvolle Sichtgeometrie, die Hand-Arm-Schwingungen und Ganzkörperschwingungen z. B. beim Nieten, der oft notwendige Krafteinsatz beim Bohren oder Gegenhalten, die Absturzgefährdung beim Arbeiten auf Podesten und Leitern und vieles mehr. Die Zugänglichkeit der Arbeitsstellen ist oft kritisch.

Gegenüber der Teilefertigung fordert die Montage erhöhte Aufmerksamkeit bezüglich Fehlervermeidung. Wegen der (im Verhältnis zum klassischen Fahrzeugbau) geringeren Stückzahlen und niedrigen Wiederholraten erreicht der Übungsgrad der Beschäftigten oft nicht die gewünschte Höhe. Der Automatisierungsgrad ist gering, die manuelle Arbeit mit mehreren zehntausend Arbeitsstunden pro Objekt steht im Vordergrund.

Da kundenauftragsbezogen gefertigt werden muss, versucht man mit Produktfamilien und Varianten-Fließfertigung (mixed-model-assembly) einige dieser Defizite zu vermeiden oder zu verringern und trotzdem Skalenerträge zu sichern. Zwischen den einzelnen Arbeitsstationen ist mit Brachzeiten zu rechnen. Damit vergrößern sich die Durchlaufzeiten. Ein funktionierendes Projektmanagement ist essentiell.

Die Qualifikationserfordernisse bei den Beschäftigten bezüglich Mechanik, Elektrik, Elektronik sowie Lackiertechnik sind beträchtlich.

Der Vortrag geht auf einige dieser Herausforderungen ein:

Empfehlungen zur Arbeitsgestaltung werden abgeleitet.


Der Usability Engineering Prozess bei Medizinprodukten

Dr. Stephan Riedel — Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
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Die U.S. Food & Drug Administration (FDA) erhält jedes Jahr etwa 100.000 Berichte über Zwischenfälle mit medizinischen Geräten. Bei mehr als einem Drittel dieser Meldungen wird davon ausgegangen, dass sie in erster Linie auf Anwenderfehler zurückzuführen sind.

Im Gegensatz zu Konsumgütern, wie z.B. Smartphone, Waschmaschine oder Rasenmäher, können Defizite in der Gebrauchstauglichkeit bei Medizinprodukten die Patientensicherheit direkt gefährden: So wird die Therapie nicht korrekt oder sogar gar nicht durchgeführt.

Anhand von einigen Beispielen wird der umfassende Usability Engineering Prozess für Injektionsgeräte bei der SANOFI AG beschrieben.


Human Factors and Usability Engineering in der Medizintechnik - Zukunftstechnologie zwischen regulatorischen Anforderungen und menschzentrierter Innovation

Dr.-Ing. Benedikt Janny — USE-Ing. GmbH
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Die menschzentrierte Entwicklung technischer Produkte, auch bekannt als Usability Engineering, ist im Rahmen der Medizingeräteentwicklung nicht nur regulatorisch verpflichtend, sondern bietet Herstellern die Möglichkeit der Marktdifferenzierung, indem relevante Anwenderwünsche im Produkt-entwicklungsprozess frühzeitig berücksichtigt und so Innovationen generiert werden. Durch Anwendung der Grundsätze von Usability, User Experience (UX) und Ergonomie gelangen Sie zu medizintechnischen Anwendungen, die nicht nur sicher, effizient und effektiv sind, sondern auch Begeisterung bei medizinischen Anwendern hervorrufen. Lernen Sie in diesem Impulsvortrag den Usability Engineering Prozess in der Medizintechnik anhand von Anwendungsbeispielen kennen und erfahren Sie, wie auch andere Branchen von diesem Vorgehen profitieren können. Erkennen Sie Möglichkeiten, menschzentrierte Entwicklungsprozesse in Ihrem Unternehmen zu etablieren und durch Steigerung der Gebrauchstauglichkeit einen tatsächlichen Mehrwert für Ihre Produke zu schaffen. Bringen Sie in Erfahrung, welche Prototypen Sie ohne großen Aufwand generieren können, um Ihre Medizinprodukte frühzeitig mit realen Anwendern zu validieren und bekommen Sie einen kompakten Einblick in die moderne Arbeitswelt von Usability Ingenieuren. Ihr Referent, Dr.-Ing. Benedikt Janny, verantwortet den Bereich Usability Engineering und User Research der USE-Ing. GmbH und besitzt jahrelange Erfahrung sowohl in der akademischen Medizintechnikforschung als auch in der industriellen Entwicklung medizintechnischer Produkte.


Stöße auf das Hand-Arm-System: Messungen von frühen gesundheitlichen Effekten

Prof. Dr. Elke Ochsmann, MHBA — Lübecker Institut für Arbeitsmedizin, Prävention und Gesundheitsmanagement
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Es gibt noch keinen Konsens, durch was genau der gesundheitliche Effekt einer Einzelstoß-Exposition im Vergleich zu einer Vibrations-Exposition bedingt wird. Aber „Stoßexpositionen“ wurden im Vergleich zu Vibrationsexpositionen in der Vergangenheit immer wieder mit schwerwiegenderen gesundheitlichen Effekten auf das Hand-Arm-System in Zusammenhang gebracht.

Um weiterführende Informationen im Hinblick auf diese möglichen Unterschiede zu sammeln, wurden im Rahmen von standardisierten Expositions-Szenarien am Shaker erst in einer Pilotstudie 8 Probanden, später in der Hauptstudie 48 Probanden hinsichtlich resultierender physiologischer Effekte bei den beiden unterschiedlichen Expositionsarten untersucht. Erste Ergebnisse der Pilotstudie lassen vermuten, dass auch bei Einzelstößen Dosis- und Frequenzspektrum für die Vorhersage gesundheitlicher Effekte berücksichtigt werden müssen und dass kumulative Effekte zu erwarten sind. Die genauen Auswertungen zu den daraus resultierenden Hypothesen in der Hauptstudie werden derzeit durchgeführt.


Produktergonomie in Automobil und Nutzfahrzeug: Absicherung der wahrgenommenen Qualität im Fahrzeuginterieur

Dr. Susanne Frohriep — GRAMMER AG
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Produktergonomie in Automobil und Nutzfahrzeug: Absicherung der wahrgenommenen Qualität im Fahrzeuginterieur

  1. Entwicklungsprozess für nutzergerechte Produkte im Innenraum
  2. Gestaltung und Weiterentwicklung des Forschungspartnernetzwerks
  3. Ergo-Innovation Lab: Ausstattung und Methoden zur Produktvalidierung

Vanlife — Wohlfühlen auf vier Rädern

Stefan von Terzi — Erwin Hymer Group SE
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Der Urlaub mit Reisemobil, Caravan oder Camper Van erlebt nun schon seit Jahren einen europaweiten Boom. Mit der Erschließung neuer Alters- und Zielgruppen für diese einzigartige Freizeit- und Reiseform verändern sich auch die Qualitätswahrnehmung und die Anforderungen an den Wohnraum auf vier Rädern. Stefan von Terzi, Head of Marketing & Communications der Erwin Hymer Group SE zeigt wie Europas führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen auf sich ändernde Nutzerbedürfnisse im Caravaning antwortet.

Kapitel:

  1. Caravaning Boom in Zahlen
  2. Steckbrief Erwin Hymer Group
  3. Dimensionen der Raumqualität
  4. EHG Design Prozess
  5. Beispiel „bioaktives Licht“
  6. Ausblick

"Ergo vadis" - Arbeitswelt im dynamischen Wandel

Denis Dammköhler — Alfred Kärcher SE & Co. KG
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  1. Interaction Design Thinking & Customer Journey
  2. Zusammenspiel von Ergonomie und Ästhetik als Nachhaltigkeitsfaktoren
  3. Ergonomie und Industrial Design als Systemfaktoren für eine Design-Language
  4. User Experience & Internet of Things
  5. Reinigung darf auch Spaß machen ...
  6. Perceived Quality: Produkte, die Leistung und Qualität versprechen

Ausblick — Hinweis auf die 10. Tage der Ergonomie

Die 10. Tage der Ergonomie werden vom 09.-10. März 2023 in Friedrichshafen durchgeführt.